So entwickeln sich die Chilis prächtig

Bewässerung: Bezüglich Bewässerung sind Chilis relativ anspruchsvoll. Im südamerikanische Raum, wo die Chili ursprünglich herstammt, regnet es fast täglich. Die Pflanzen trocknen aufgrund der hohen Temperaturen nach dem Regen aber auch wieder schnell ab. Chilis mögen keine nassen Blätter und reagieren darauf gerne mit Pilzkrankheiten. Man sollte deshalb die Chilis regelmässig mit Wasser versorgen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Pflanze selbst nicht nass wird, am besten giesst man das Substrat direkt mit einer Giesskanne oder einem anderen Giessgerät. Der Boden sollte gut drainiert sein, da die Chilis neben Trockenheit auch auf Staunässe mit Blüten- und Fruchtfall reagieren können.

Besonders heikel ist auch das Bewässern der frisch ausgebrachten Saat bzw. der eben gekeimten Sämlinge. Ein geeignetes Wassermanagement kann durchaus ein wenig Übung erfordern, ist aber auch keine Hexerei. Das Substrat sollte nicht zu lange austrocknen aber auch auf keinen Fall ständig nass sein. Bei zu grosser Feuchte können die Chilisamen oder feinen Wurzeln in der Erde auch verfaulen und werden so keimungsunfähig. Am besten benetzt man die Erde mehrmals am Tag mit einem Pumpsprüher.

Bei den Keimlingen ist es von Vorteil, am Morgen und am Abend Wasser zu geben. Es empfiehlt sich, einen Anzuchtkasten mit Haube zu verwenden, damit die Erde tagsüber nicht so schnell austrocknet. Ausserdem sollte man direkte Sonneneinstrahlung meiden, da diese ebenfalls zu schneller Austrocknung des Substrats führt. Eine Verabreichung von „Wasser auf Vorrat“ z.B. bei längerer Abwesenheit hat zu sehr schlechten Ergebnissen geführt und ist somit nicht empfehlenswert. Besser ist es, Töpfe und Balkonkästen mit einem sepratem Wasserreservoir auszustatten, das kann eine mit Wasser gefüllte, umgedrehte Flasche sein. Die besten Resultate erzielt man ganz klar mit einer automatischen Tropfbewässerung. Fakultativ kann an eine solche sogar noch ein Düngetank für eine ausgegleichene Nährstoffversorgung angehängt werden. Wenn eine solche Tropfbewässerung richtig kalibriert ist, kann man im Sommer auch ohne schlechtes Gefühl bezüglich Wassermanagement der Chilipflanzen in den Urlaub fahren.

Düngung: Die Aussaaterde sollte keine Nährsalze enthalten, da diese das Saatgut bzw. den Keimvorgang negativ beinflussen können. Der Samen enthält bereits alle benötigten Nährstoffe. Sobald die Sämlinge gekeimt sind und einige Tage Sonne tanken durften, ist eine Applikation von Flüssigdünger sinnvoll. Dabei sollte man sich aufgrund der Zartheit der Pflänzchen vorerst mit der Hälfte der angegebenen Dosierung begnügen. Diese erste Düngung ist am besten mit einem Pumpsprüher durchzuführen. Dabei dürfen die Blätter auch benetzt werden, diese Blattdüngung fördert ebenfalls das Wachstum. Eine regelmässige Düngung kann zumindest bis zum ersten Umtopfen (in Anzuchttöpfe) durchaus angebracht sein und das Wachstum fördern. Ohne Düngung gedeihen die Pflanzen ebenfalls, erfordern jedoch etwas mehr Geduld.

Nach dem ersten Umtopfen in nährstoffreiche Erde sollte eine Flüssigdüngung nur bei Bedarf durchgeführt werden. Die Pflanze kann sich nun nämlich an den Reserven im Substrat bedienen und braucht nur selten eine zusätzliche Düngung. Vermeiden Sie auf jeden Fall eine zu häufige oder zu stark konzentrierte Düngung, da diese sehr schnell zum Absterben der Chilipflanzen führen kann! Am besten halten Sie sich an die Anleitung auf der Dünger-Packung und dosieren im Zweifelsfall zurückhaltend.

Nach dem zweiten Umpflanzen in grosse Töpfe oder ins Gartenbeet ist eine Düngung fakultativ. Die Notwendigkeit einer Dünger-Applikation hängt dabei sehr stark davon ab, wie nährstoffreich die vorhandene Erde im Wurzelbereich ist. Werden die Chilis in frische Gemüseerde mit einer Handvoll Hornspäne versetzt gepflanzt, ist vorerst keine zusätzliche Düngung nötig. Sobald die Pflanzen Blüten ausbilden und Früchte tragen, kann eine regelmässige Flüssigdüngung angezeigt sein. Falls sich während der Kultur Mangelerscheinungen zeigen wie sehr helle Blätter, schwacher und unregelmässiger Wuchs, ist eine (Blatt-)Düngung ebenfalls in Erwägung zu ziehen.