Umzug von der Saatschale in den Anzuchttopf

Egal ob die Pflanzen schlussendlich im Gartenbeet ausgepflanzt werden, oder ob sie in grossen Töpfen kultiviert werden: Zwischen dem Sämlingsstadium und dem finalen Standort im Gartenbeet oder im grossen Topf sollte man eine Zwischenstufe einplanen. Dies ist ratsam, da die noch zarten Chilipflanzen bei einem Umsiedeln in einen zu grossen Topf oder direkt ins Gartenbeet gerne „verhocken“ und sich auch das Wassermanagement als eher schwierig erweist. Wenn Sie einen grossen Topf nämlich zu viel giessen und die Pflänzchen aufgrund des noch kleinen Wurzelwerks dieses Wasser nicht aufnehmen können, bleibt das Substrat über mehrere Tage zu feucht. Chilipflanzen mögen Staunässe im Wurzelraum ganz und gar nicht und entwickeln sich bei entsprechenden Verhältnissen schlecht. Beim Chilianbau in unserem Klima, wo die Chilipflanzen bis zu den Eisheiligen Mitte Mai sowieso Hausarrest haben, ist diese Zwischenstufe in Anzuchttöpfen auch aus Platzgründen sinnvoll. Der Mehraufwand lohnt sich!

Die Sämlinge werden in Anzuchttöpfe umgepflanzt, sobald sie gut durchwurzelt sind und eine Grösse von ca. 5 bis 10 cm erreicht haben. Dabei können die Keimblätter (unterstes und wenig differenziertes Blattpaar) entfernt werden, um den Sämling tiefer in die Erde setzen zu können. Falls die Sämlinge etwas hoch und instabil gewachsen sind, können sie nun auch problemlos tiefer gepflanzt werden, um die Stabilität zu erhöhen. Auf keinen Fall sollten die Pflänzchen höher gepflanzt werden, als sie vorher waren. Beim Umtopfen können lange Wurzeln etwa um einen Drittel eingekürzt werden. Beim Setzen in den Anzuchttopf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Wurzel-Enden nicht „nach oben“ zeigen. Für dieses erste Umpflanzen kann man gewöhnliche Gemüseerde verwenden, eine Hand voll Hornspäne als biologische Stickstoffquelle ist durchaus emfehlenswert. Für Gärtner mit viel Erfahrung ist auch das Mischen eines speziellen Chili-Substrates sinnvoll. Nach diesem ersten Umtopfen sollten die Pflanzen ein wenig mit Wasser angegossen werden. Bis die Pflanzen angewachsen sind, brauchen die frisch umgetopften Chilis nicht sehr viel Wasser. Das folgende Video zeigt den Chilibaron beim Umtopfen eines Jalapeño-Sämlings. Da der Sämlinge bereits etwas hoch ist, wird er aus Stabilitätsgründen etwas tiefer getopft.